Traumreise nach Südafrika

Kapstadt, Garden Route, Franschhoek und Umgebung 2023

Sunrise Lions Head Capetown | Copyright: Timo Beck 2023

Wir haben es wieder getan! Südafrika und insbesondere das Western Cape mit Kapstadt sind schon lange kein Geheimtipp mehr und seit einigen Jahren besonders bei reisefreudigen Düsseldorfern als Trenddestination beliebt. Aber wieso überhaupt? Nachdem wir nun im Januar und Februar 2023 zum zweiten Mal am Kap waren, fallen uns weiterhin viele gute Gründe ein. Wer gerne gut isst, hervorragenden Wein trinkt sowie spektakuläre Natur, Wildnis & Tiere liebt, sollte weiterlesen. Hier geht es zu unserem ersten Kapstadt Reisebericht aus 2020. Weitere Eindrücke, Videos und Stories zu unserer Südafrika Reise findet ihr hier auf Instagram.

Stand: Februar 2023

Erste Station: Capetown

Benannt nach dem Kap der Guten Hoffnung, das etwa 45 Kilometer südlich der City liegt, wird Kapstadt als erste Stadtgründung der südafrikanischen Kolonialzeit auch als „Mutterstadt“ oder “Mother City” bezeichnet. Der Flug ist lang, rund 12 Stunden. Aber dafür hat man nur eine Stunde Zeitverschiebung, d.h. kein Jetlag, was für mich persönlich ein gutes Argument ist. Fliegen kann man beispielsweise bequem direkt ab Frankfurt. Das Klima Kapstadts ist durch seine Lage am Atlantik geprägt. Entsprechend gibt es nur leichte Temperaturschwankungen. In den dortigen “Sommermonaten” Dezember bis Februar liegen die Temperaturen um 24 bis 25 Grad und daher ist dies auch die beliebteste Reisezeit. Wichtig zu wissen: Innerhalb eines Tages kann sich das Wetter extrem ändern – von Sturm über Regen bis Sonnenschein ist alles möglich. Und abends wird es meistens sehr frisch, auch wenn tagsüber die Sonne scheint. Lieber immer eine Jacke dabei haben!

Wir blieben diesmal 4 Nächte in Kapstadt, davon 2 im wunderschönen Boutique Hotel Cape Cadogan, welches erst im Dezember 2022 nach Renovierung wieder eröffnete. Das Haus im kolonialen Stil befindet sich unweit der beliebten Kloof Street, so dass man unzählige Cafés, Restaurants, Bars, Yoga Studios und alles was das Herz begehrt, fußläufig erreichen kann. Aber auch Cape Cadogan selbst hat einiges zu bieten: Die individuell eingerichteten Zimmer waren extrem geschmackvoll. Hochwertige Materialien, alles in hellen Farben gehalten und super ausgestattet. Die Lobby hingegen kommt in warmen Grüntönen daher und greift die Natur um Kapstadt auf. Hier befindet sich auch die Trust Bar, an der man sich beispielsweise einen Aperitif vor dem Dinner gönnen kann.

Der kleine Pool im Innenhof samt Sonnenliegen ist ein weiteres Highlight. Zwar zu klein, um Bahnen zu ziehen, aber für eine Abkühlung genügt es allemal. Wirklich klasse ist das Food-Angebot: Im benachbarten Restaurant Upper Union nimmt man das Frühstück ein. Von Avocado Toast mit pochierten Eiern über Yogurt Bowls mit hausgemachtem Granola bis zu frischem Obst und knusprigem Brot bleiben keine Wünsche offen. Auch das Dinner hat uns voll überzeugt: tolle kreative Gerichte mit lokalen Zutaten in kleinen Tapas Portionen gereicht – eines der aktuell besten Restaurant in dieser Gegend und vielleicht in der ganzen Stadt wie ich finde. Dazu eine sehr gute Weinkarte – wir genossen einen 2010er Luddite Shiraz. Alles in allem ist das Cape Cadogan eine tolle Empfehlung für den Aufenthalt in Kapstadt.

Auf diverse Aktivitäten, wie z.B. die Besteigung des Lion’s Head zum Sonnenaufgang, einen Ausflug zum Boulders Beach mit den berühmten Pinguinen sowie zur nahegelegenen Straußenfarm gehen wir hier nicht im Detail ein. Weitere Kapstadt-Tipps samt Restaurantempfehlungen und Ausflugs-Inspo findet ihr auch in unserem ersten Reisebericht aus 2020 sowie in dieser aktuellen Google Map.

Zweite Station: George

Weiter ging es mit dem Mietwagen für rund 5 Stunden entlang der berühmten Garden Route. Euch erwarten tolle Landschaften, beeindruckende Natur, raue Küsten sowie Farms und Weingüter zum Einkehren. In George selbst ist das Wetter rauer und durchwachsener als in Capetown, die Umgebung ist jedoch fantastisch.

Wir gastierten 2 Nächte im Manor House des Fancourt Resorts. Das Manor House ist üblicherweise das historische Herrenhaus und macht hier seinem Namen alle Ehre: Absoluter Luxus im Ambiente der Kolonialzeit mit schweren Möbeln, gedeckten Farben und beeindruckenden Blumengestecken, Kunstwerken sowie Antiquitäten. Als Gast kann man neben dem exklusiven Pool, der Bar, der Bibliothek und des Kaminzimmers des Manor Houses auch alle Einrichtungen von Fancourt nutzen. Dazu zählen mehrere Pools, ein Spa, ein großes Fitnessstudio, mehrere Restaurants und natürlich die berühmten Golfplätze, die sich auf dem Gelände befinden. Da wir leider kein eigenes Equipment dabei hatten fokussierten wir uns auf ein paar Bälle auf der Driving Range mit Leihschlägern, die man hier ganz problemlos kostenlos erhält. Aber auch für einen ausgedehnten Spaziergang eignet sich die Anlage – einfach wunderschön angelegt. Frühstück gibts im Restaurant La Cantina – euch erwartet ein riesiges Buffet, welches keinerlei Wünsche offen lässt. Abend wird hier übrigens authentisch italienisch gekocht – eine Empfehlung für Pizza, Pasta und Vino.

Dritte Station: Gondwana Game Reserve

Auf unseren dritten Stopp freuten wir uns ganz besonders: Das Wildreservat Gondwana ca. eine Stunde Fahrt von George zurück Richtung Kapstadt. Uns erwarteten 2 Nächte in einer wunderschönen Lodge mitten im Wildpark. Die runden Häuschen der Kwena Lodges sind um einen großzügigen Pool angeordnet. Mit etwas Glück kommen hier sogar Zebras oder Elefanten zum grasen oder trinken vorbei. Es ist kein weiterer Zaun dazwischen – theoretisch kann jedes Tier inklusive Löwen, Geparden und Co. jederzeit vor der Tür stehen. Wir haben es hautnah erlebt und waren völlig aus dem Häuschen – uns besuchte eine Zebra Familie, ein tolles Erlebnis. Noch viel mehr erlebten wir natürlich auf den insgesamt 4 Ausfahrten mit unserem Guide im Landrover durch das Reservat, jeweils zwei Fahrten morgens um 6 Uhr und nochmal am Nachmittag bis zum Sonnenuntergang. Wir hatten wirklich Glück und konnten alle Big 5 hautnah erleben, außerdem unzählige andere Tiere von Antilopen bis Hippos.

Herauszustellen ist die Tatsache, dass alle Tiere hier wirklich auf einem 11.000 Hektar großen Gelände in völlig natürlicher Umgebung ohne Eingriffe durch den Menschen leben dürfen. Die Fleischfresser jagen, die anderen werden gejagt – und mit dem richtigen Timing kann man so eine Jagdszene vielleicht sogar selbst erleben. Wir wurden Zeuge eines Geparden Angriffs auf eine Springbock Herde – allerdings gingen die atemberaubenden Raubkatzen diesmal leer aus. Besser erging es uns während des Aufenthalts: Das Gondwana verwöhnt seine Gäste mit hervorragendem Frühstück, Lunch und Dinner mit besten lokalen Zutaten und kreativen Rezepten. Auch die Weinauswahl stimmte. Sogar mitten in der Wildnis kam ich als Kaffee-Freak auf meine Kosten dank der Barista-Bar. Zusammenfassend ist Gondwana eine absolute Empfehlung und gefiel uns deutlich besser als andere Resorts dieser Art, die wir in der Vergangenheit besuchten. Wir kommen wieder!

Vierte Station: Weingebiet um Franschhoek

Wer Südafrika sagt muss auch Wein sagen. Orte wie Franschhoek und Stellenbosch sind weltweit bekannt. Auf diesen Stopp freute ich mich als Weinliebhaber sehr. Es erwarten euch phantastische Restaurants, tolle Weine und eine spektakuläre Natur mit beeindruckenden Anwesen und Weingütern. In einem dieser Anwesen durften wir 2 Nächte residieren: Das La Residence in Franschhoek ist eine Unterkunft der Superlative und gehört zu The Royal Portfolio, einer Gruppe feiner südafrikanischer Privathotels von Liz Biden. Mehr gediegener, individueller Luxus geht kaum! Vor allen Dingen aber ist das Team hier ein Knaller – jeder Wunsch wird von den Lippen abgelesen ohne unangenehm zu werden.

Wir genossen den Pool mit sensationellem Blick auf die Weinberge, die großzügigen Zimmer samt Sonnenterrasse, die jeweils komplett individuell und sehr prunkvoll sowie charmant eingerichtet wurden, die Sunset-Terrasse mit sagenhaftem View, die Gärten, in denen Obst & Gemüse für das Hotel angebaut werden, das moderne Gym und natürlich auch das gastronomische Angebot. Zum Frühstück wurde ein kleines und ausgesprochen feines Buffet für die Gäste der nur 11 Zimmer aufgebaut. Dazu bestellt man Frühstücks-Specials wie pochierte Eier mit Avocado oder hausgemachtes Granola. Das Dinner hat uns ebenfalls voll überzeugt: lokale Spezialitäten wie Springbock, Cob-Fisch oder Büffelmozzarella von heimischen Tieren treffen auf die Kochkunst des Chefs des Hauses – wir waren begeistert. Außerdem durften wie die eigenen Weine des La Residence verkosten. Der Rosé überzeugte schon bei der Ankunft, aber auch die reinsortigen Cabernet- und Syrah-Weine haben absolut überzeugt. Es werden (leider) nur kleine Mengen für den eigenen Bedarf in den Häusern des Royal Portfolio abgefüllt. Was ich unbedingt noch erwähnen muss: die Betten in den schicken Zimmern sind unfassbar bequem, ich habe nirgendwo besser geschlafen!

Wir bleiben im Weingebiet aber wechseln die Unterkunft – oder besser gesagt die Farm. Es geht weiter nach Babylonstoren, wo wir für zwei Nächte eine der wundervollen Fynbos Cottages beziehen. Babylonstoren ist ein echtes Highlight und sollte bei keiner Reise in die Gegend fehlen. Die Farm, die auf Ursprünge in 1692 zurückblickt, ist heute ein echter Besuchermagnet. Die Tages- und Hotelgäste entdecken hautnah das echte Farmleben und genießen ein unfassbar schönes, stilvolles und perfekt angelegtes Anwesen mit etlichen architektonischen Highlights.

Euch erwarten unter anderem ein riesiger Garten mit lokalen Früchten, Gemüse und Blumen, eine Farm, die sich über viele Hektar erstreckt, das Hotel, drei Restaurants, mehrere Pools, ein Spa sowie unzählige Aktivitäten, die man unternehmen kann. Beispielsweise ein Wine Tasting samt Kellertour, bei dem ihr alle Weine von Babylonstoren verkosten dürft. Unsere etwas abseits der Hauptgebäude gelegene Cottage hatte einen unverbauten Blick auf einen kleinen See samt Sunrise – traumhaft.  Nach einer frühmorgendlichen Gartentour, bei der wir jede menge Tiere und Pflanzen bewunderten, genossen wir ein sensationelles Frühstück im Restaurant Babel – hier ist farm to table angesagt und dabei wunderschön angerichtet. Auch unser Dinner im Babel war ein Highlight, denn wir gönnten uns das hauseigene Chianina Rind sowie eine Flasche 2017 Nebukadnesa, den Flagship Wein von Babylonstoren – ein Traum!

Aber auch die Weinberge selbst sind wundervoll. Hiervon überzeugten wir uns bei einem Mountain Drive zum Sunset auf den Simonsberg exklusiv für Hotelgäste. Die gesamte Anlage wurde derart detailverliebt umgesetzt und kontinuierlich erweitert, dass es zweifellos zu den beeindruckendensten Anwesen Südafrikas gehört. Checkt unbedingt auch das Garden Spa samt Indoor- und Outdoor Pool, Beach, Sauna, Dampfbad, Gym und etlichen Treatments aus. Auch zu empfehlen ist das italienische Restaurant-Konzept Bakery – hier genossen wir einen Abend mit Pizza, Pasta und Vino! Übrigens kann man fast alle Produkte auch für zu Hause im Farm Shop vor Ort oder im Online Shop erwerben. Danke für alles, wir kommen wieder!

Fünfte Station: Hermanus

Dieser Ort stand bereits letztes Mal auf der to-do Liste, musste aber aus Zeitgründen gestrichen werden. Nun war es soweit: Wir checkten für unsere letzten beiden Nächte in der wohl besten Adresse von Hermanus ein, dem Birkenhead House. Auch zu The Royal Portfolio gehörend, erwartet euch ein komplett individuell gestyltes Boutique Hotel mit nur 11 Zimmern. Jeder Raum ist anders und voller Prunk und tollen Details. Freistehende Badewannen, Balkone und unfassbar bequeme Betten sind hier Standard.

Die Lage ist allerdings das Beste: Das Restaurant und die Terrasse des Birkenhead Houses liegt unmittelbar an der rauen Küste von Hermanus. Man genießt unverbauten Blick aufs Meer, die Surfer, Robben, Vögel und je nach Saison auch Wale. Hier genossen wir auch den schönsten Sunset der ganzen Reise am letzten Abend. Es ist magisch! Das Team ist extrem zuvorkommend und bietet einen exquisiten Service. Auch das Food-Angebot kann sich sehen lassen, denn wir konnten uns zum Frühstück wieder an unserem geliebten Avo Toast mit pochiertem Ei sowie hausgemachten Granola erfreuen. Noch mehr freute ich mich nur aufs Dinner mit beispielsweise lokalen Muscheln, die man auf Wunsch sogar selbst sammeln kann, oder geschmorten Springbock. Dazu bietet das Restaurant eine tolle Weinkarte mit Favoriten von beispielsweise der Sadie Family aus Swartland – wir schlugen natürlich zu. Wir hoffen, hier nicht zum letzten Mal gewesen zu sein und möchten unbedingt zum Whale Watching im Winter zurück kommen!

Fazit

Nach 2,5 Wochen wurde es Zeit, die Heimreise anzutreten. Gut gebräunt, ein paar Kilo schwerer, etwas müde von all den Erlebnissen, der Reise und dem Wein, aber rundum zufrieden steigen wir wieder in den Flieger Richtung Frankfurt. Es war unfassbar schön in Südafrika – wir kommen wieder. Eine echte Empfehlung von uns! Wir bedanken uns bei allen Gastgebern und Mitarbeitern für die wunderbare Gastfreundschaft sowie bei Beate Pechmann Travel PR für die Hilfe bei der Organisation.

Autor: Timo Beck / Fotos: Timo Beck, Paula Weigel, die teilnehmenden Hotels