Art Düsseldorf 2019 geht zu Ende

Ein Resümee der dritten Ausgabe der Kunstmesse

Art Düsseldorf 2019 geht zu Ende| Magazin | Mr. Düsseldorf | Art Düsseldorf 2019 Copyright Sebastian Drüen

Nach einer Preview und drei regulären Messetagen ging die Kunstmesse Art Düsseldorf am Abend des 17.11.2019 zu Ende. Nach eigenen Angaben der Veranstalter überzeugte die diesjährige Messe Besucher und Aussteller gleichermaßen. Wir waren gleich zweimal im Areal Böhler vor Ort und haben unsere Eindrücke für euch zusammen gestellt.

40.000 Besucher im Areal Böhler

Mit rund 40.000 Besuchern war die dritte Ausgabe der Art Düsseldorf zahlenmäßig genauso erfolgreich wie im Vorjahr. Das Konzept der Messe war es, mit einer Präsentation von rund 100 Galerien einen Überblick wichtiger Positionen in der zeitgenössischen Kunst zu geben. Der Ausstellungsparcours wurde in diesem Jahr durch die Teilnahme bedeutender Privatsammlungen ergänzt, die einen wichtigen Beitrag zum Messeerlebnis geleistet haben. Durch Partnerschaften mit Institutionen, Galerien, Sammlern und Künstlern konnte die Messe ein Rahmenprogramm anbieten, das Besuchern aus dem In- und Ausland ein abwechslungsreiches Kunstwochenende in Düsseldorf bereitete.

Walter Gehlen, Direktor der Art Düsseldorf, sagte:„Das Feedback der Aussteller ist rundum positiv: Die rheinländische Sammlerschaft ist geschlossen angetreten, Galeristen berichten von ausgezeichneten Verkäufen und vielversprechenden neuen Kontakten. Mit der dritten Edition haben wir gezeigt, dass wir die Qualität der Messe von Jahr zu Jahr steigern und mit neuen Kooperationen in der Region sowie international überzeugen.“ Wir sprachen bereits im Vorfeld der Messe in unserem Podcast ausführlich mit dem Direktor, Walter Gehlen, über die Art Düsseldorf, das Kunst-Business im Allgemeinen sowie Düsseldorf im Speziellen. Hört euch die 17. Folge von rheingeredet an.

Mr. Düsseldorf Check

Wir waren natürlich auch vor Ort. Wer es nicht live auf Social Media verfolgt hat, kann dies nachträglich noch tun. Am Donnerstag, den 14.11., dem Tag der Preview, verschafften wir uns einen Überblick über spannende Galerien und Positionen im Rahmen der Pressekonferenz und dem anschließenden Presserundgang. Besonders beeindruckt hat uns die hohe Qualität der ausstellenden Galerien aus Düsseldorf und Umgebung, wie beispielsweise Galerie Hans Meyer, Sies + Höke oder Van Horn. Wir müssen uns hier im “Dorf” keinesfalls verstecken.

Spannend auch die Präsentationen von nationalen und internationalen Galerien wie die König Galerie aus Berlin oder Christina Guerra aus Lissabon – um nur einige wenige zu nennen. Verkauft wurde scheinbar auch gut. Johann König äußerste gegenüber der Messe: „Wir haben in diesem Jahr wieder sehr gut verkauft: Von Alicja Kwade ging eine Skulptur im Wert von 72.000 Euro an eine Privatsammlung in München und eine Arbeit im Wert von 32.000 Euro nach Münster. Eine Luxemburger Sammlung erwarb eine Leinwand-Arbeit von Rinus Van de Velde für 18.000 Euro. Weitere Arbeiten von Erwin Wurm, Katharina Grosse und Michael Sailstorfer konnten ebenfalls in guten Sammlungen platziert werden. Eine Arbeit von Andreas Schmitten ging an die Kunstsammlung NRW“.

Am Freitag gönnten wir uns einen weiteren Rundgang und nahmen anschließend an der Preisverleihung des zehnten Blooom Award by Warsteiner teil. Der größte offene Kunstpreis für junge, kreative Talente geht in diesem Jahr an Isaac Chong Wai aus Hong Kong und Tal Engelstein aus Israel. Auf der Preisverleihung im Areal Böhler verkündete die Jury (u.a. mit Joko Winterscheidt) die Gewinner des ersten und zweiten Platzes und übergab Daniel Brandt aus Deutschland den Sonderpreis in der Kategorie Musikvideo. Neben der einmaligen Gelegenheit, ihre Werke im Rahmen der Sonderausstellung auf der Art Düsseldorf zu präsentieren, erhalten die Gewinner weitere Preise, die ihre Künstlerkarriere unterstützen. Wir sagen herzlichen Glückwunsch!

Ein Erfolg für Düsseldorf als Standort

Der Freundeskreis des Kunstpalastes Düsseldorf tätigte einen Ankauf der Arbeit DDR Noir (2019) von Henrike Naumann bei KOW für 25.000 Euro – 20.000 Euro stifteten die Freunde, die Art Düsseldorf beteiligte sich mit 5.000 Euro (Foto siehe oben Mitte). Die Kunstsammlung NRW erwarb eine Arbeit von Jan Albers bei der Düsseldorfer Galerie Van Horn. Daniela Steinfeld, Van Horn berichtet außerdem von dem Ankauf einer Arbeit von Sabine Fritsch durch die Eon Kunstsammlung: „Top Atmosphäre und erstklassiges Publikum. Wir sind rundum zufrieden.“

Die Zusammenarbeit von Institutionen und Galerien war in diesem Jahr scheinbar auch gelungen. Rhineland Independent, ein Zusammenschluss von vier bedeutenden Düsseldorfer Privatsammlungen (Julia Stoschek Collection, Langen Foundation, Sammlung Philara und KAI 10 | Arthena Foundation) feierte seinen Auftakt auf der Art Düsseldorf mit einer Standpräsentation der New Yorker Künstlerinnengruppe Guerrilla Girls. „Für eine wichtige Kunststadt wie Düsseldorf ist es ein großes Glück, endlich auch eine hochkarätige Messe zu beheimaten. In diesem Jahr ist meine Freude besonders groß, weil die Julia Stoschek Collection selbst auf der Messe vertreten war, und wir mit drei weiteren tollen Privatsammlungen aus dem Rheinland einen eigenen Stand zeigten“, sagte Julia Stoschek.

Für den Leiter der Düsseldorfer Kunsthalle Gregor Jansen zeigen sich spürbare Impulse in diverse Richtungen, nicht nur für Düsseldorf, sondern für das Rheinland im Allgemeinen: „Die Art Düsseldorf und das Umfeld der Messe mit Besuchern, Aktivitäten, Attraktionen und Sonderveranstaltungen bereichern die Kunstszene mit vielfältigen Begegnungen von Kunstinteressierten aus der ganzen Welt und schaffen ein energetisches Flair mit Potential.“

Der Nachwuchs

Mit der Nachwuchssektion “rsvp” unterstützte die Art Düsseldorf in diesem Jahr elf von einer Jury geladene und in den letzten zehn Jahren gegründete Galerien mit vergünstigten Standpreisen. Galerien aus New York, Tokio, Dubai, Brüssel sowie aus Berlin, München, Hamburg, Leipzig, Köln und Düsseldorf konnten sich mit einem experimentellen Programm vorstellen. “Hierher kommen Leute, die offen, neugierig und zu begeistern sind. Wir sind sehr zufrieden. Die Besucher sind entspannt, was an der Größe und Atmosphäre der Messe liegt. Ich habe sehr gut von beiden präsentierten Künstlerpositionen, Megan Rooney und Anna Virnich, verkauft (Preise zwischen 2.000 und 5.000 Euro)“, sagte Dennis Hochköppeler von der Galerie Drei aus Köln.

Wir jedenfalls hatten ein abwechslungsreiches Kunstwochenende und freuen uns bereits auf das nächste Jahr. Die nächste Ausgabe der Art Düsseldorf findet vom 13. bis 15. November 2020 statt.

Art Düsseldorf | www.art-dus.de