Kurztrip nach Palma de Mallorca

Die Lieblingsinsel der Düsseldorfer mal abseits von Andratx und Arenal

Kathedrale in Palma de Mallorca | Reisebericht aus Palma | Mr. Düsseldorf

Nach Mallorca fliegen kann ja wirklich jeder, sagt ihr jetzt bestimmt! Das stimmt zwar, allerdings habe ich als Ibiza-Kind bisher wenig Gebrauch davon gemacht und kenne die Lieblingsinsel aller Deutschen bisher nur von wenigen Reisen in meiner Studentenzeit. Daher freute ich mich auf einen schönen 5-Tages-Trip nach Palma de Mallorca, der von vornherein auch als Städtereise geplant war: Palma erkunden kombiniert mit der Flucht vor der dem schlechten Wetter in Düsseldorf.

Damals als Student ging es meist nach Andratx in die Villa eines Kommilitonen, mit gelegentlichen Ausflügen nach Puerto Portals an den Strand beziehungsweise nach Palma zum Feiern. Das typische Programm vieler Düsseldorfer. Häufig haben wir die Nacht damals zum Tag gemacht und die Nachmittage dienten eher der Regeneration. Kultur, Sightseeing und das Erkunden der wunderschönen Hauptstadt Mallorcas blieben auf der Strecke. Das habe ich nun zusammen mit Paula nachgeholt. Nach einer Nacht im Haus von Freunden im Norden der Insel, checkten wir für 5 Nächte inmitten der Altstadt von Palma ein.

Übernachten im Herzen von Palma

Das Nobis Palma befindet sich im historischen Zentrum der Stadt. Das Besondere: Das Hotel ist in einem der ältesten und historisch bedeutsamsten Gebäude der Stadt untergebracht, das bis ins 12. Jahrhundert zurückreicht, als es ursprünglich als Palast während der mittelalterlichen islamischen Ära der Insel erbaut wurde.

Das Fünf-Sterne-Hotel der in Skandinavien ansässigen Nobis Hospitality Group wurde kürzlich erst eröffnet. Es umfasst 37 Zimmer und Suiten, das fabelhafte NOI Palma Restaurant, die Mirall Bar mit hervorragenden Drinks, eine prächtige, historische Lounge, eine Sonnenterrasse mit Liegen und Dusche, eine Dachterrasse mit bestem Blick und ein entspannendes Spa samt kleinem Gym – alles gestaltet von preisgekrönten Innenarchitekten von Wingårdhs und die Architektur von Jordi Herrero Arquitectos und Eduardo Garcia Acuna Arquitecto.

Unsere wunderschöne Suite im 1. Stock ist durchgestylt bis ins letzte Detail, ohne dabei überladen zu wirken. Man spürt einfach das hier an nichts gespart und von allem das Beste verbaut wurde, um aus dem historischen Prachtbau ein modernes, kleines Luxushotel zu machen.

Um alle Angebote zu testen, gönnten wir uns am ersten Abend ein wunderbares Dinner im NOI sowie einen 3-Gänge Business Lunch am nächsten Tag. Absolut empfehlenswert. Neben der Sauna und Infrarot Sauna nutzen wir auch das Massage & Yoga Angebot, welches das Hotel in Kooperation mit Heat by Sophia Lie umsetzt. Ebenfalls sehr empfehlenswert.

Sightseeing im Palma

Wie bereits erwähnt war ich zum ersten Mal so richtig in Palma. Obwohl nicht wahnsinnig viel Zeit zum Sightseeing blieb, haben wir uns einiges angeschaut. Klare Empfehlung ist natürlich die weltberühmte Kathedrale von Palma. Dieser Prachtbau, der zu den größten Kirchen im spanischsprachigen Raum zählt und dessen Gewölbe höher ist als das des Kölner Doms, ist für mich insbesondere durch die exponierte Lage am Meer ein Highlight. Von außen sicher jedem bekannt, ging es diesmal auch rein für uns. Die kurze Wartezeit und die 10 Euro Eintritt lohnen sich. Es ist eine beeindruckende Kirche mit unfassbaren architektonischen Highlights. Besonders das “Gotische Auge” sollte man gesehen haben. Das Farbenspiel der riesigen Rosette in der Kathedrale sieht vormittags so aus, als hätte jemand Bodenplatten, Kirchenbänke und Säulen in allen Regenbogenfarben bepinselt.

Auch einen Besuch wert ist das Museum für moderne und zeitgenössische Kunst, Es Baluard. Im Hotel bekamen wir sogar kostenlose Tickets. Hier seht ihr Originale von Pablo Picasso, Joan Miró oder Georg Baselitz. Aber auch der Bau selbst sowie die Skulpturen auf den diversen Dachterrassen des Museum sind an sich schon ein Highlight. Der Blick über die Stadt von oben ist ebenfalls nicht übel. Kunstfans kommen in Palma aber auch abseits der Museen auf Ihre Kosten. Es wimmelt nur so von Galerien, gerade im Viertel um das Es Baluard.

Die Straßen der Altstadt sind voller Leben, sowohl bei Tag als auch bei Nacht. Ein Spaziergang durch Palma eröffnet euch überraschende Ecken voller Geschichte, beeindruckende Herrenpaläste, sowie romantische mallorquinische Innenhöfe – die gepflasterten Wege und Straßen sind eine Spiegelung jahrhundertelanger Geschichte. Auch Shoppingfans kommen natürlich auf ihre Kosten. Von kleinen individuellen Boutiquen und Concept Stores über die bereits erwähnten Galerien und Antik-Shops bis hin zu internationalen Flagship-Stores oder dem Corte Inglés findet jeder etwas.

Beach & Relax

Natürlich waren wir auch am Strand. Einmal ging es bequem mit dem Mietwagen in den ruhigen Norden. In der Nähe von Alcúdia befindet sich der Ponderosa Beach: ein toller Strand, türkis-blaues Wasser, keinerlei Algen oder Quallen und eine Beachbar mit phantastischem Essen. Probiert unbedingt die über 20 Stunden geschmorten Rippchen und den Octopus –  ein Gedicht. Die Fahrtzeit von Palma beträgt rund 50 Minuten. Der Mietwagen für 55 Euro pro Tag wurde übrigens super bequem morgens nach dem Frühstück zum Nobis Hotel gebracht und abends dort wieder eingesammelt. Wir hatten keinen Stress mit der Abholung oder Rückgabe. Wer ein dickeres Budget hat, kann natürlich auch eine Limousine mieten. Für uns war der Fiat 500 ok.

Etwas näher an Palma gelegen ist der Illetas Beach. Hier befindet sich auch der neue Puro Beach Club. Toll gelegen, direkter Zugang zum Meer, gutes Restaurant und schöne Leute. Mit 70 Euro pro Person und Liege aber kein Schnapper. Drumherum kann man natürlich auch günstiger liegen, z.B. im Balneario Illetas. Auch hier wieder wunderschönes Wasser. Die Taxifahrt von Palma kostet ca. 15-20 Euro. Auch nicht übel und ein Klassiker ist für mich der Roxy Beach in Puerto Portals. Die kleine Beachbar kenne ich noch aus meinen Studienzeiten. Hier hat man garantiert eine gute Zeit, trifft nette Leute und es gibt eine Reihe von guten Restaurants drumherum.

Wine & Dine in Palma

Wer mich kennt, weiß dass gutes Essen für mich das Wichtigste ist. Mein Fazit: In Palma und auf Mallorca generell werden Feinschmecker definitiv glücklich. Die mallorquinische Küche kann so einiges. Empfehlen kann ich beispielsweise die drei Restaurants von Forn Projects: Das Forn Sant Joan, das Koa und das Ombu. Von traditionellen mallorquinischen Gerichten und Tapas bis hin zu modernen Kreationen mit asiatischem oder orientalischem Einschlag gibt es hier eine tolle Bandbreite an zeitgemäßer Cuisine. Im Koa hatten beispielsweise eine sehr gute Ceviche sowie eine der besten Pizzen der Insel (diese werden hier in viereckiger Form auf einem Holzbrett serviert).

Das Restaurant des Nobis Hotel, das NOI Palma habe ich oben bereits erwähnt. Man genießt hier den unvergleichlichen Flair der historischen Immobilie und wird kulinarisch verwöhnt. Angetan haben es uns besonders die lokalen, kleinformatigen Jakobsmuscheln. Auch toll war natürlich das Iberico. Der argentinische Sommelier macht einen super Job und da ich Argentinien Fan bin, gab es zum Dinner neben dem spanischen Numanthia auch eine Flasche Chacra Pinot Noir.

Eines meiner Lieblingsrestaurants auf diesem Trip wurde das Duke Restaurant. Hier serviert man in super lockerer Atmosphäre Ethno-Food at its best. Von frittierter Avocado und Guacamole mit Bananenchips, über eine sündhaft scharfe Seeteufel-Ceviche und Brokkoli-Falafeln mit Zitronen-Humus bis hin zu einem indischen Curry mit Papadam oder den veganen Taccos hat uns wirklich jedes Gericht umgehauen. Reichhaltig, lecker und dabei noch preiswert. Kein Wunder, dass man frühzeitig reservieren muss und der Laden von vielen jungen Leuten frequentiert wird.

Wer auf asiatisch mit südamerikanischem Einschlag steht, sollte frühzeitig im Restaurant De Tokio a Lima des Boutique Hotels Can Alomar reservieren. Das Essen ist phantastisch und die Dachterrasse bietet einen tollen Blick über das nächtliche Palma. Weitere gute Restaurant-Tipps in Palma sind El Camino (Spanisch/Tapas) und Sandro (Italienisch). Wer auf Natural Wine und wechselnde Gastköche steht, wird in der Bar La Sang absolut happy sein (wir genossen neapolitanische Pizza). Ein Muss ist auch immer ein Hamburger mit einem kühlen Bierchen bei der Hamburgueseria Alaska. Das sind für Mallorca Profis natürlich alles keine News, aber vielleicht kann ich anderen Neulingen damit etwas helfen. Viel Spaß in Palma – die Reise lohnt sich!