Kaum ein Business ist so wechselhaft, wie die Gastroszene. Alle paar Wochen entdeckt man neue Lokale oder Restaurants, die tagelang geschlossen bleiben und plötzlich wie vom Erdboden verschluckt sind. Andere Betreiber renovieren ihre Gasträume, richten ihre Speisekarten neu aus oder holen sich neues Chefköche an den Herd.
Das Jahr ist nicht einmal drei Wochen alt und schon lassen sich bei uns in Düsseldorf zahlreiche Veränderungen in der Gastroszene beobachten. Leider gibt es nicht immer nur positive Neuigkeiten zu verkünden. So mussten einige Betreiber ihr Tagesgeschäft einstellen und ihre Lokale schließen. Was sich in den vergangenen Monaten bereits alles getan hat und was in diesem Jahr noch auf uns zukommen wird, erfahrt ihr jetzt:
Papadellapasta
Bis zum Jahreswechsel haben die Betreiber von papadellapasta noch abgewartet – dann verkündeten sie auf facebook die traurige Botschaft der Schließung ihrer Trattoria. Manch einer könnte meinen, die Immobilie sei „verhext“. Bereits die Vorgänger-Gastronomie, Toni Maccheroni, hatte nach nicht mal einem Jahr die Türen auf der Fichtenstraße wieder geschlossen. Welches Gastronomiekonzept uns demnächst in Flingern erwartet, ist noch unklar. Dem gesamten Team von papadellapasta wünsche ich jedoch für die Zukunft alles Gute!
Dorfschänke
Die Niederkasseler Dorfschänke ist nicht nur im linksrheinischen Düsseldorf bekannt. Spätestens im Februar, nach der Ausstrahlung der TV-Show „Mein Lokal, dein Lokal“ auf Kabel 1, an der die Dorfschänke gemeinsam mit vier anderen Düsseldorfer Gastronomien teilgenommen hatte, wäre der Bekanntheitsgrad sicherlich um ein Weiteres gestiegen. Allerdings ist die beliebte Kneipe aufgrund eines Pacht-Streits seit Kurzem geschlossen. Wann ein neuer Pächter die Immobilie übernehmen kann und die Türen der Dorfschänke wieder offen stehen, ist jedoch unklar.
Poccino in den Schadow Arkaden
Anfang Dezember ist es bekannt geworden, heute stehen die Räumlichkeiten bereits leer. Nach über 20 Jahren musste der Kult-Italiener die Schadow-Arkaden verlassen. Die Gastronomie im Kö-Bogen bleibt davon unberührt. Wer die Gastro-Fläche übernehmen wird, ist noch nicht bekannt.
The Fritz
Mitten in Düsseldorf, am Fuß der Kö, auf der Aderstr. 8, eröffnet mit The Fritz ein neues Hotel-Restaurant-Bar-Projekt. Im hauseigenen Restaurant „Fritz’s Frau Franzi“ wird auf erlesene Produkte und ein außergewöhnliches Küchenkonzept gesetzt. Die Eröffnung ist für Frühling 2016 geplant.
485Grad
Wer häufig in Köln unterwegs ist, ist vielleicht schon einmal in den Genuss einer Pizza bei 485Grad gekommen und wird sich nun besonders freuen. Das Besondere an den Pizzen ist die Zubereitung: sie werden auf neapolitanische Art in einem Ofen bei – wie der Name schon sagt – 485 Grad in 60 Sekunden fertig gebacken. Auch hier ist das Opening für Frühjahr 2016 geplant. Wo es die Pizzen dann gibt, ist noch geheim.
Weinhaus Tante Anna
Seit Mai 2014 war das Weinhaus Tante Anna für Renovierungsarbeiten geschlossen. In der Zeit wurden sämtliche Leitungen erneuert, neue Decken wurden gezogen, der Gastraum in der ersten Etage wurde durch nagelneue Toiletten ersetzt und auch die Küche liegt nun ein Stockwerk tiefer im Erdgeschoss. Gekocht wird hier seit der letzten Woche vom neuen Küchenchef Simon Nauels, der schon mit Florian Conzen (Brasserie Stadthaus) als Sous Chef im InterContinental gearbeitet hat.
Ratatouille
Der Ein oder Andere hat es vielleicht schon mitbekommen: das Ratatouille gibt es seit Kurzem zwei Mal in Düsseldorf. Denn seit November hat das französische Lokal nun einen Ableger auf der Nordstraße. Das Restaurant auf der Wielandstraße wird nur noch bis Februar 2016 geöffnet sein. Das ist jedoch nicht die einzige Änderung! Auch Ratatouille-Koch Jürgen Fehrenbach, der erst seit Anfag 2015 für Sam Keshvari hinterm Herd stand, hat sich verabschiedet und kocht seit Kurzem um die Ecke im Primitivo.
Okinii
Wer in Düsseldorf Sushi-All-You-Can-Eat machen will, geht zu Okinii auf die Immermannstraße. Das Gastro-Konzept ist über die Grenzen Düsseldorfs bekannt. Seit Herbst 2015 ist es amtlich: im Medienhafen eröffnet die zweite Dependance der Stadt, direkt neben der Oddugi Sushi Bar auf der Hammer Straße. Geplant ist die Eröffnung für das erste Quartal 2016.
GinYuu
Der Name ist Programm. GinYuu steht für „Gin nai, gin yuu” – das übersetzt soviel heißt, wie „einfach essen, leichter leben“. Dahinter steht kein Geringerer als Vapiano-Gründer Kent Hahne. Mit GinYuu transportiert er das Konzept mit offenem Show-Kochen am Wok auf die asiatisch-pazifische Küche. Wann es wo losgeht ist noch nicht bekannt. Wer vorher schon einmal Probeessen will, kann dass in Essen, Köln oder Bonn tun.
Casita Mexicana
Wer gerne Burritos, Tacos oder Quesadillas isst, dem ist die Casita Mexicana bestimmt ein Begriff. Seit fünf Jahren geht dort bestes, mexikanisches Soul Food über den Tresen. In diesem Jahr eröffnet, neben den Lokalen in Bilk und Pempelfort, die dritte Dependance mitten in der Altstadt.
Trattoria d’Alfredo
In der stadtbekannten Trattoria d’Alfredo ist die Tür nun schon seit Längeren geschlossen. Obwohl hier regelmäßig die Prominenz dinierte, hat Alfredo sein Lokal aus unbekannten Gründen noch nicht wieder eröffnet. Man munkelt nun aber, dass es einen neuen Pächter für die Räumlichkeiten gibt. Antworten auf die Fragen „wer, was und wann?“ gibt es hoffentlich in Kürze!
Racletterie
Nicht mehr ganz so neu, dafür aber ein besonders ausgefallenes Konzept: die Racletterie ist ein Pop-Up-Restaurant an der Hohe Straße, das zwei Mal die Woche geöffnet hat. Immer Sonntags und Montags laden die beiden Inhaber Marco Perkuhn und Timo Schmitz zum Genießen ein. Neben traditionellem Raclette (vom Kamin!) gibt es auch andere Gerichte, wie Suppen, Fleisch und Desserts. Wer Lust auf den geschmolzenen Käse hat, sollte sich allerdings sputen, denn die Racletterie gibt es nur noch bis Ende März. Was dann folgt, steht noch in den Sternen.
Adjito
Fast ein Jahr lang haben Matthias Rombey (Yomaro) und Yasu an ihrem gemeinsamen Lokal gearbeitet. Anfang Dezember konnten sie die langersehnte Eröffnung feiern – seitdem will ganz Düsseldorf das Adjito testen! Die Gerichte auf der Speisekarte verbinden japanische Tradition mit europäischem Einfluss. Es gibt Adjito-Tapas, Pulled Beef aber auch Adjito-Sushi. Dass hier auf Spitzenniveau gekocht wird, bezeugen die japanischen Gäste, die im Adjito bestimmt die Hälfte aller Besucher ausmachen.
Quelle: Markus Eirund, Gastroportal