Food Trends 2016

Was in Düsseldorf auf den Tisch kommt

Mit Food Trends ist es wie mit dem Schnupfen in der kalten Jahreszeit. Sie kommen aus dem Nichts, manche gehen auch genauso schnell wieder und andere halten sich hartnäckig und werden vielleicht sogar chronisch  – sie etablieren sich langfristig. Wie sieht es aus bei uns in Düsseldorf?

Kaffee oder “3rd wave coffee”
Mit der sogenannten Dritten Welle tritt der eigentliche Kaffeegeschmack, besser die Geschmacksvielfalt verschiedener Kaffeesorten in den Mittelpunkt. Kaffee wird wieder als ein Genussmittel wahrgenommen und für den Konsum nimmt man sich Zeit – genau wie für einen guten Wein.
In den USA gibt es schon seit Ende der 90er Jahre eine umfassende Bewegung, die jeden Schritt der Kaffeebohne – vom Anbau, über den Handel und das Rösten bis zur Zubereitung – mit größter Sorgfalt beachtet; und so einen unglaublichen Kaffee hervorzaubert. In Deutschland ist dieser Trend erst im Kommen.
Vorreiter dieser Bewegung in Düsseldorf ist beispielsweise die Mikro-Rösterei Schvarz auf der Ronsdorfer Straße, die nur beste Bohnen aus fairem Handel sorgfältig verarbeitet und vertreibt. Cafés wie das Kaffeehandwerk auf der Birkenstraße greifen diesen Trend ebenfalls auf, servieren Filterkaffee oder Cold Brew und setzen dabei auf Qualität.

Health Food und Clean Eating
Beim Clean Eating geht es darum, natürliche, vollwertige und möglichst unverarbeitete Lebensmittel zu essen und auf stark verarbeitete und industriell hergestellte Nahrungsmittel wie Fast Food und Fertiggerichte zu verzichten. Immer mehr Menschen scheinen sich für gesunde Ernährung zu interessieren und fragen kritisch nach wo Rohstoffe herkommen oder wie bestimmte Gerichte hergestellt wurden.
Diese Bewegung kommt auch in Düsseldorf an. Konzepte wie Laura’s Deli, Hector & Tilda oder Birdie & Co setzen konsequent auf gesunde bzw. Möglichst wenig verarbeitete Lebensmittel – und die Konzepte kommen an. Gesund und nachhaltig muss nicht langweilig sein – und kann sogar ausprochen gut schmecken.

Casual Fine Dining
Essen auf Sterneniveau aber ohne Schlips und Kragen – so verstehen wir eine Bewegung, die wir als casual fine dining bezeichnen möchten. Ob 7-Gang-Menü für 130 Euro an der Theke im Nenio von Bastian Falkenroth oder einen ganzen Tisch voller kleiner Gerichte, die jeweils Michelin-verdächtig erscheinen im Bread & Roses von Volker Drkosch – der Düsseldorfer isst gerne gut aber unprätentios.

Burger
Burger? Ernsthaft? Ja, tatsächlich! Der Burger Trend – oder ist es doch eine nachhaltige Entwicklung – flacht nicht ab. Im Gegenteil. Die Anzahl der Burger-Buden wächst stetig weiter. Ob Rucola-Ziegenkäse Burger mit Brioche Bun, eine Variante mit Trüffel und Foie Gras oder der kalssische Cheeseburger – die Düsseldorfer stehen auf Burger. Die neuesten Zugänge heißen Feuersteins Premium Burger und die zweite Filiale von Bob & Mary am Carlsplatz. Der nächste Burgerladen lässt bestimmt nicht lange auf sich warten…

Das zweite Deutsche Weinwunder
Deutsche Weine sind (wieder) im Trend. Für Kenner und Weinliebhaber auf der ganzen Welt ist dies keine wirkliche Neuigkeit. Riesling, Scheurebe, Spätburgunder und Co. halten aber zunehmend auch Einzug in Düsseldorfer Weinbars, Restaurants und Fast-Food Läden jeder Art und Preiskategorie. Der Siegeszug des Deutschen Weins scheint nun auch endgültig in der Landeshauptstadt, wo traditionell gerne international getrunken wurde, angekommen zu sein.
Im U. Das Restaurant kann jeder Gast sein eigenes Menü aus einer ausgewählten kompakten Speisekarte selbst zusammenstellen. Die hierzu passende Weinkarte mit ca. 200 Positionen ist stark von deutschen Regionen geprägt. Klare Ansage auf der Karte: “Hast du Riesling in der Blutbahn, bist du sexy wie ein Truthahn”. So auch im D’Vine auf der Lorettostraße. Inhaber Toni Askitis ist gut befreundet mit den Größen der deutschen Weinszene und organisiert sogar Touren an die Mosel mit Verkostungen bei Molitor und Prüm. Es ist “cool” lokal zu trinken und sich auch mit der Herstellung der Produkte zu beschäftigen.