CARLSPLATZ – Der Markt ist der älteste noch betriebene Markt in Düsseldorf und der wohl schönste Markt in der Umgebung. Mit Ursula Wiedenlübbert, der Betreiberin von KaffeeReich, habe ich mich über die Neuausrichtung und -positionierung des Marktes unterhalten. Aber lest selbst…

Ursula, du bist ab sofort für den neuen Online-Auftritt des Carlsplatzes zuständig und hast auch maßgeblich am neuen Logo und Image mitgearbeitet. Was hat es damit auf sich?
Ich bin ein Teil des Teams, welches sich mit dem Interauftritt des CARLSPLATZ – Der Markt beschäftigt hat. Das gesamte Projekt wurde freiwillig von Händlern einge- und begleitet. In den letzten Monaten wurde gemeinsam mit dem Kreativteam von THE DORF, der Agentur zweizueins und der Geschäftsführung des Marktes Heiner Röckrath der entsprechende Content aufgebaut. Auf Dauer werden wir hier aber einen externen Dienstleister beauftragen.
Dass der CARLSPLATZ – Der Markt eine gute Internetpräsenz braucht, war allen Händlern klar, aber wer hat die Zeit und wer hat das Know-How… So wurde das Projekt immer geschoben.
Jetzt war einfach der richtige Zeitpunkt für ein neues Logo, zeitgleich mit einem neuem Internetauftritt. Damit wurde auch alles für die sozialen Medien aufgebaut, denn der CARLSPLATZ pflegt die Tradition eines Wochenmarktes und ist somit Nahversorger der Innenstadt, muss sich aber auch den Herausforderungen des medialen Wandels stellen. Die Kunden kaufen heute anders ein, kochen anders, das alltägliche Leben und Einkaufen hat sich völlig verändert.

Carlsplatz

Du bist mit KaffeeReich auch selbst als Händler auf dem Carlsplatz vertreten. Wie möchte sich die Händlergemeinschaft künftig aufstellen, um auch für junge Menschen attraktiv zu bleiben?
Der Markt muss sich seiner Stärken bewusst werden und mit Selbstbewusstsein auftreten. Nirgendwo findet der Kunde so viel Fachkompetenz. Der CARLSPLATZ hat über 60 inhabergeführte Fachgeschäfte, die mit Liebe, Leidenschaft und vor allem mit Fachwissen geführt werden. 60 Spezialisten, die ihre Produkte und den Markt lieben, die hinter den Produkten stehen, immer Zeit für einen Plausch haben. Wir sind kein Supermarkt und das wollen wir auch nicht sein. Wo hat der Kunden schon so eine Auswahl auf dieser Fläche? 8 verschiedenen Obst-Gemüse-Händler, 2 gigantischen Fischtheken, 3 Käsefachleuten, 3 Metzgereien und 2 Kartoffelhändler mit ca. 100 verschiedene Kartoffelsorten, ergänzend die 5 Blumenhändler, die jeden Morgen ein Blumenmeer zaubern, das seinesgleichen sucht.
Hinzu kommen Atmosphäre und Gastronomie. Auf dem CARLSPLATZ kann man seit über 25 Jahren essen, von rustikal bis modern. Dies ist keine Innovation der Supermärkte oder Kaufhäuser. Das hat auf dem CARLSPLATZ Tradition.
Wir haben seit 1,5 Jahren innerhalb des Marktes und innerhalb der Geschäfte einen Generationenwechsel, einige Händler haben an die nächste Generation übergeben oder sind dabei, aber auch von außen kommen junge Menschen und eröffnen ein Geschäft.
Der CARLSPLATZ – Der Markt ist etwas Besonderes, eine Oase in der Stadt. Hier trifft man sich, kauft ein, isst, trinkt, plaudert. Auch das ist, der CARLSPLATZ – Der Markt. Treffpunkt, Anlaufstelle, viel mehr als ein Wochenmarkt. Wir denken, dass die junge Generation, es liebt und zu schätzen weiß. Der Markt muss hier noch weiter auf die junge Generation zugehen. In Kürze wird es zum Beispiel auch freies WLAN auf dem gesamten CARLSPLATZ geben.

Mit dem neuen Edeka Zurheide und dem Kö-Bogen 2 steht auch neuer Wettbewerber in den Startlöchern. Was hältst du von diesen Entscheidungen?
Sehr positiv. Menschen werden wieder für Lebensmitteleinkäufe in die Stadt kommen und nicht auf die grüne Wiese fahren.
Ja, der CARLSPLATZ- Der Markt kann nicht mit einen Lebensmittel-Supermarkt mithalten, der CARLSPLATZ ist ein Markt von Eigentümer und Spezialisten, der Markt wird nicht von der Lebensmittelindustrie unterstützt. Der CARLSPLATZ muss sich auf seine Stärke besinnen und sich weiter öffnen. Selbstbewusst und Kompetent auftreten.

Was sind deine Wunsch-Händler oder -Gastronomien, die auf dem Carlsplatz noch fehlen?
Hinsichtlich Gastronomie sind wir sehr gut aufgestellt und haben für alle Geschmäcker etwas zu bieten.
Im Lebensmittelbereich kann ich mir persönlich noch einen Stand mit Molkereiprodukten, spanischer Feinkost, einen asiatischen Spezialisten, oder auch einen Weinladen oder Teestand vorstellen.

Wo kaufst du selbst am liebsten ein (sowohl auf dem Carlsplatz als auch abseits davon)?
Auf dem CARLSPLATZ kaufe ich überall ein. Ich mache einen Rundgang durch alle Gänge und lasse mich inspirieren. Bei den Blumenhändlern fällt die Wahl schwer, denn am liebsten würde ich überall Sträuße mitnehmen, leider ist mein Platz zuhause dafür nicht ausreichend.
Den Rest den wir benötigen versuche ich, soweit möglich, im Fachhandel, bei kleineren Geschäften zu kaufen. Leider stirbt der Fachhandel, was ich persönlich sehr schade finde. Dagegen kann nur jeder Einzelne etwas unternehmen.

Ursula Wiedenlübbert ist Diplom-Kaffee-Sommelière und betreibt mit dem KaffeeReich eine eigene Kaffeerösterei.
In ihrem Büdchen auf dem CARLSPLATZ verköstigt sie die Kunden mit Kaffeespezialitäten und vertreibt den Kaffee auch für zu Hause. Mehr Infos zu KaffeeReich findet ihr auf der Website oder bei facebook.

Hier findet ihr übrigens die neue Website sowie die neue facebook-Präsenz vom CARLSPLATZ – Der Markt.